Baumaßnahme Angerkreuz

Am 16. Juli 2020 startete die EVAG mit den Bauarbeiten im Bereich Angerkreuz. Doch nicht nur das Angerkreuz musste unters Messer, auch die Bahnhofsstraße und die Kreuzung Juri-Gagarin-Ring/Bahnhofstraße. Die Weichen waren rund 20 Jahre alte und mussten erneuert werden. Auch die Gleisbereiche wurden saniert.

Im Kreuzungsbereich Juri-Gagarin-Ring/Bahnhofstraße lag die Augustbrücke, die zunehmend Probleme bereitete. Bis 1898 überspannte die Brücke die Wilde Gera. Später wurde das Flussbett inklusive Brücke zugeschüttet, der Löberring angelegt und das Wasser in den neuen Flutgraben umgeleitet. 58 Jahre später brach ein Teil der Brücke ein, sie wurde repariert – aber nicht zurückgebaut. Genau das bereitete zunehmend Probleme. Verschiedene Hohlräume und ein nicht homogener Untergrund sorgten dafür, dass sich die Gleise bewegen.

Ein weiterer Einbruch der Brücke wie 1956 konnte auf Dauer nicht ausgeschlossen werden, deshalb bestand dringender Handlungsbedarf. Leider konnten die Hohlräume nicht einfach zugeschüttet werden, da hier noch alte Wasserleitungen lagen. Diese wurden während der Baumaßnahme durch die ThüWa ThüringenWasser GmbH, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Erfurt, ausgetauscht.

Verbunden mit den Maßnahmen waren umfangreiche Einschränkungen im Stadtbahn- und Busverkehr.

Von Mitte August 2020 bis Ende November 2020 wurden alle vier Haltestellen am Anger barrierefrei ausgebaut. Die Haltestellen jeweils um 5 Meter verlängert und mit einem Blindenleitsystem ausgestattet.

Die Haltestellen mussten angehoben werden, um sie barrierefrei auszubauen. Alle vier wurden mit einem Blindenleitsystem versehen. Dabei handelt es sich um sogenannte Bodenindikatoren: besonders geformte und optisch abgesetzte Platten. Der starke Kontrast in Kombination mit den Rillen und Noppen erlaubt es Menschen mit Sehbehinderung, die Haltestellen als solche und den Einstieg in die Stadtbahn zu erkennen. Auch das Spaltmaß zwischen Bahnsteigkante und Fahrzeug wurde angepasst und von bisher 8 cm auf 5 cm reduziert, um Rollstuhlfahrern eine leichtere Nutzung zu ermöglichen.

Ein weiteres wichtiges Ziel war, die Haltestellen beim Umbau auf die maximal mögliche, sinnvolle Länge zu erweitern. Um die zahlreichen Fahrgäste mitnehmen zu können, setzt die EVAG überwiegend zwei Fahrzeuge ein. Der angehobene Bereich der Haltestellen war bisher zu kurz, um einen komfortablen Ein- und Ausstieg zu gewährleisten. Seit dem Ausbau sind die erhöhten Haltestellenbereiche am Anger, hier Gleis 1 und Gleis 2 (vor Nordsee) fast doppelt so lang. Damit verbunden war ein umfangreicher Eingriff in die Platzfläche des Angers. Die Haltestellen Gleis 3 und Gleis 4 (vor Hugendubel) wurden auf das niedrigere Spaltmaß umgebaut. Eine Verlängerung der erhöhten Bereiche war aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich.

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Die beteiligten Baufirmen, unser Betriebsleiter Michael Nitschke sowie weitere Mitarbeiter der EVAG bei einer Teilabnahme. Es wurden ausführliche Messungen vorgenommen, um zu prüfen, ob die Baupläne auch richtig in die Realität umgesetzt und Toleranzen eingehalten wurden. Abschließend erfolgte die praktische Prüfung in Form einer Probefahrt. Sehen Sie selbst:

Bautagebuch

Bautagebuch Baustelle Angerkreuz

Bautagebuch Baustelle Bahnhofstraße/Juri-Gagarin-Ring